Samstag, 29. Februar 2020

29.02.2020 CEBU Taoist Temple

Die Siesta am Vorabend war zu lang, das Cordon Bleu zu gross und der Jetlag halt immer noch zu gross, dass ich lange nicht einschlafen konnte, der halbe Morgen dann jedoch verpennt habe.

Mit einer Omelette für den Bauch und einer riesen Schicht Sonnencreme stieg ich in das Gewühl der Stadt Cebu. Nach zwei waghalsigen Strasse-Überquerungen fand ich auch einen Ausstellplatz, wo ich nach einer gefühlten Ewigkeit ein freies Taxi auf mich Aufmerksam machen konnte. Ich wollte zum Taoisten Tempel und der Taxifahrer wollte mich unbedingt zu einem Tempel führen der fast zwei Stunden von Cebu weg ist aber viel schöner sei. (Wahrscheinlich auch nur schöner für sein Portemonnaie)
Sobald diese Sache geklärt war und ich Ihm mein Wille aufsetzen konnte, ging es durch den mörderischen Verkehr von Cebu stetig den Berg hinauf.
Die Häuser wurden immer besser, die Autos neuer und der Schmutz weniger, bis wir zu einem Kontrollposten kamen, wo sogar der Taxifahrer seinen Ausweis hinterlegen musste. Nun wusste auch ich, dass ich im Villenviertel von Cebu angekommen bin.   
Mitten auf dem Weg, es waren weit und breit keine Häuser zu sehen hielt er an und lies mich aussteigen. Für ein anständiges Trinkgeld und das Versprechen einer weiteren anständigen Fahrt, liess er sich auch bewegen meinen Tempelbesuch abzuwarten, um mich wieder zurück in die Stadt zu befördern.
Eigentlich hatte ich nur drei Möglichkeiten:  Habe ich ihm zu viel Trinkgeld gegeben, ist er verschwunden und macht sich einen schönen Tag. Habe ich ihm zu wenig Trinkgeld gegeben, ist er zornig und lässt mich stehen. Habe ich die richtige Summe gewählt muss ich nicht in die Stadt zurücklaufen.












Durch ein schmales Tor stieg ich die Treppe zum Tempel hoch. Oben einmal angelangt, brauchte ich erstmals die Hilfe der Götter, um wieder zu Luft zu kommen. Es erstreckte sich jedoch eine wunderschöne Aussicht über Cebu hinaus bis ans Meer. Andächtig verbrachte ich eine geraume Zeit in den verschiedenen Tempeln bis es mir schlicht und einfach zu heiss wurde.

Gespannt, ob meine Fahrgelegenheit noch auf mich wartet stieg ich den Berg hinunter und siehe da, ich konnte patsch nass in ein klimatisiertes Taxi einsteigen.
Ich genoss die wohltuende kühlende Fahrt zum «Sugbo Mercado» und freute mich auf einen weiteren Marktbesuch. Kaum ausgestiegen musste ich jedoch feststellen das dies gar kein Markt ist, sondern ein Food Markt, der jedoch nur am Abend geöffnet wird. Sogar für ein kühlendes Bier hatte ich Mühe, mitten am Tag ein Restaurant zu finden wo man sich auch hinsetzen konnte.
Mit einem kühlen Bier vor der Nase machte ich mich mit Google Maps daran, einen neuen Plan für die restliche Zeit bis zum ein dunkeln zu machen. Da eigentlich alle Strassen in Cebu mit Bretterbuden getarnte Shops, Kioske, Handwerker und Küchen sind, entschloss ich mich die Strecke zum Hotel, diesen Buden entlang zu Fuss zu gehen. Nach zwanzig Minuten, bereits wieder schweisstriefend und meiner Ersten Kontrolle von Maps, musste ich feststellen, dass mich mein Orientierungssinn verlassen hatte und ich in die entgegengesetzte Richtung losmarschiert bin. Mit einem ordentlichen Umweg fand ich aber wieder zurück auf meinen Weg, liess mich in einer Strassenküche ordentlich verpflegen und fand noch vor dem eindunkeln das Hotel und die lange ersehnte kalte Dusche.












Den Rest des Abends werde ich nach so einem Tippel sicher mit Bein hoch lagern und mit meinem Triller von «Tom Clancy» verbringen.

Freitag, 28. Februar 2020

28.02.2020 CEBU Magellan

Um ein paar Gewürznelken zu kaufen brachen um das Jahr 1519  in Portugal 5 Schiffe mit über 300 Seefahrer und Sklaven unter der Führung von Ferdinand Magellan Richtung Westen auf. Sie stiessen auf Amerika, fanden ganz im Süden eine Durchfahrt, die heutige Magellan Strasse, wo sie weiter nach Westen segelten bis sie halb verhungert im Osten ankamen. Der Zwischenhalt auf Cebu und dem  damit verbundenen katholisieren der einheimischen Bevölkerung verlief nicht immer friedlich und so traf es im April 1521 auch den Befehlshaber Magellan bei einem Kampf um die Nachbarsinsel Mactan. Es hiess, er sei bis zur Hüfte im Wasser stehend, von einem Giftpfeil geschwächt, jedoch noch kämpfend durch zwei Lanzen tödlich verletzt worden. (so sei es). Auch auf Ihrer Weiterfahrt wurden die Schiffe weiter aufgebracht, so dass nach über 2 Jahren lediglich ein Schiff mit weniger als 50 Mann und ein paar Gewürznelken, die nicht einmal die Kosten deckten, in Portugal wieder einliefen und damit die erste Weltumsegelung der Geschichte abschlossen.

Jedenfalls, mit dieser Geschichte im Hinterkopf, macht der Besuch des Magellan Kreuzes mitten in der Stadt Cebu wirklich Spass. Ob die Beterinnen, die für Dich und für wenig Geld ihre Gebete dem Kreuz entgegenwerfen, diese Geschichte überhaupt kennen ist mir schleierhaft. Dennoch liess ich es mir nicht entgehen für meine Familie, für mich und mein Umfeld beten zu lassen.






Bei einem ausgiebigen Bummel durch den Markt von Colon konnte ich dann wieder meine geliebten Düfte einatmen. Heute hatte ich mich, aus CONV19 Gründen, nicht in die engsten Gassen und zu den lebenden Tieren gewagt. Auch der Fischmarkt, der bereits beendet und gereinigt, und als Spielplatz für die Ratten wieder geöffnet war, betrachtete ich nur von aussen. Der penetrante Geschmack erreicht mich aus so.













Zu Fuss folgte ich den Spuren von Magellan zu einem weiteren Mahnmal und zu dem ältesten Haus in Cebu, dass noch aus der Zeit der China-Dynastie stammte. Dort erlaubte ich mir für wenig Geld eine Privatführung eines angeblichen Mitbürger, der aus dieser Dynastie stammen sollte. (Ich möchte jedoch nicht garantieren, dass dieser Führer nach Feierabend immer noch den gleichen Familienstammbaum hat.)












 (Gebärsessel der Familie)


Müde und verschwitzt nahm ich mir ein Taxi, versuchte dem Fahrer erfolglos den Standort meines Hotels zu erklären und liess mich stattdessen ins nahegelegene Ayala Einkaufszenter bringen. Dort genehmigte ich mir noch einen Eiskaffee bevor es zurück ins Hotel zu Blog schreiben ging.

Da ich mich auf dem Markt auch kulinarisch ein Bisschen zurückgehalten habe, merkte ich mir auf der Speisekarte des Hotels ein Cordon Bleu, dass ich mir nach der Dusche und einer kleinen «Siesta» noch gönnen werde.

26.02.2020 Reise nach Cebu

Die Reise hat bereits zwei Wochen vor dem Start begonnen, indem die philippinische Regierung die Einreise aus China und eben auch Honkong untersagte.
Genau von Honkong aus wollte ich natürlich einreisen. Mehrere Mails und Telefonate später buchte ich auf Zusage der Rückvergütung des gestrichenen Fluges und aller Anschlussflüge von und nach Zürich, einen neuen Flug via Dubai. Diesen konnte ich dann auch ruhig antreten, da bereits 2 Tage vor Abflug die Rückvergütungsbestätigung des ersten Fluges eintraf und ich so wusste, dass ich ausser einer viel längeren Reisezeit und einiger Nerven keine weiteren Einbussen auf mich nehmen musste.

Mit Kurzarmhemd und dünner Jacke startete ich das Unternehmen «Malapascua» im morgendlichen Schneegestöber bei Temperaturen nahe am Gefrierpunkt.

Die erste Strecke bis Dubai durfte ich in einer A380 eine ganze Sitzreihe für mich belegen, was mich trotz des Platzangebotes nicht daran hinderte mein Hemd mit der Sauce des servierten Poulet zu bestreichen.

Die fast vier Stunden in Dubai verbrachte ich klassisch mit sitzen, stehen, gehen, hundert Mal die gleichen Auslagen betrachten und vor allem andere Fluggäste aus den verschiedensten Destinationen beobachten.

Die Zweite Teilstrecke von Dubai nach Cebu dauerte zwar über zwei Stunden länger, fühlten sich, durch einen vier stündigen Schlaf jedoch viel kürzer an. Schon vor der Landung machte ich mich an das Ausfüllen der Einreiseformulare, (Es werden immer mehr) um möglichst schnell den Flughafen Richtung Hotel verlassen zu können.
Das hätte ich mir sparen können. Das Fiebermessen, die Einreise- und Zollformalitäten dauerten über zwei Stunden.   

Bis ich dann endlich im Hotel war, waren auch die Augenlieder auf Halbmast und der Tag war für mich, nach der ersten Plünderung der Minibar, auch schon gelaufen.