Die Siesta am Vorabend war zu lang, das Cordon Bleu zu gross und der Jetlag halt immer noch zu gross, dass ich lange nicht einschlafen konnte, der halbe Morgen dann jedoch verpennt habe.
Mit einer Omelette für den Bauch und einer riesen Schicht Sonnencreme stieg ich in das Gewühl der Stadt Cebu. Nach zwei waghalsigen Strasse-Überquerungen fand ich auch einen Ausstellplatz, wo ich nach einer gefühlten Ewigkeit ein freies Taxi auf mich Aufmerksam machen konnte. Ich wollte zum Taoisten Tempel und der Taxifahrer wollte mich unbedingt zu einem Tempel führen der fast zwei Stunden von Cebu weg ist aber viel schöner sei. (Wahrscheinlich auch nur schöner für sein Portemonnaie)
Sobald diese Sache geklärt war und ich Ihm mein Wille aufsetzen konnte, ging es durch den mörderischen Verkehr von Cebu stetig den Berg hinauf.
Die Häuser wurden immer besser, die Autos neuer und der Schmutz weniger, bis wir zu einem Kontrollposten kamen, wo sogar der Taxifahrer seinen Ausweis hinterlegen musste. Nun wusste auch ich, dass ich im Villenviertel von Cebu angekommen bin.
Mitten auf dem Weg, es waren weit und breit keine Häuser zu sehen hielt er an und lies mich aussteigen. Für ein anständiges Trinkgeld und das Versprechen einer weiteren anständigen Fahrt, liess er sich auch bewegen meinen Tempelbesuch abzuwarten, um mich wieder zurück in die Stadt zu befördern.
Eigentlich hatte ich nur drei Möglichkeiten: Habe ich ihm zu viel Trinkgeld gegeben, ist er verschwunden und macht sich einen schönen Tag. Habe ich ihm zu wenig Trinkgeld gegeben, ist er zornig und lässt mich stehen. Habe ich die richtige Summe gewählt muss ich nicht in die Stadt zurücklaufen.
Durch ein schmales Tor stieg ich die Treppe zum Tempel hoch. Oben einmal angelangt, brauchte ich erstmals die Hilfe der Götter, um wieder zu Luft zu kommen. Es erstreckte sich jedoch eine wunderschöne Aussicht über Cebu hinaus bis ans Meer. Andächtig verbrachte ich eine geraume Zeit in den verschiedenen Tempeln bis es mir schlicht und einfach zu heiss wurde.
Gespannt, ob meine Fahrgelegenheit noch auf mich wartet stieg ich den Berg hinunter und siehe da, ich konnte patsch nass in ein klimatisiertes Taxi einsteigen.
Ich genoss die wohltuende kühlende Fahrt zum «Sugbo Mercado» und freute mich auf einen weiteren Marktbesuch. Kaum ausgestiegen musste ich jedoch feststellen das dies gar kein Markt ist, sondern ein Food Markt, der jedoch nur am Abend geöffnet wird. Sogar für ein kühlendes Bier hatte ich Mühe, mitten am Tag ein Restaurant zu finden wo man sich auch hinsetzen konnte.
Mit einem kühlen Bier vor der Nase machte ich mich mit Google Maps daran, einen neuen Plan für die restliche Zeit bis zum ein dunkeln zu machen. Da eigentlich alle Strassen in Cebu mit Bretterbuden getarnte Shops, Kioske, Handwerker und Küchen sind, entschloss ich mich die Strecke zum Hotel, diesen Buden entlang zu Fuss zu gehen. Nach zwanzig Minuten, bereits wieder schweisstriefend und meiner Ersten Kontrolle von Maps, musste ich feststellen, dass mich mein Orientierungssinn verlassen hatte und ich in die entgegengesetzte Richtung losmarschiert bin. Mit einem ordentlichen Umweg fand ich aber wieder zurück auf meinen Weg, liess mich in einer Strassenküche ordentlich verpflegen und fand noch vor dem eindunkeln das Hotel und die lange ersehnte kalte Dusche.
Den Rest des Abends werde ich nach so einem Tippel sicher mit Bein hoch lagern und mit meinem Triller von «Tom Clancy» verbringen.
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