Montag, 31. Januar 2011

31.01.11 Green Island (Isola verde)

Der Wecker holte mich schon vor 7.00Uhr aus den Federn und um Punkt sieben klopfte auch noch meine “Versicherung” der Tauchshopboy an meiner Türe. Mit noch ganz kleinen Augen packte ich meine sieben Sachen, schmierte mir die Glatze und das Gesicht voll mit Sonnenschutz. 
Dies hätte sich jedoch erübrigt wenn ich nur einmal  aus dem Fenster geschaut hätte. Es schiffte in strömen. Bei der Tauchbasis angekommen, war ich mit meinen kurzen Hosen, T-Shirt und Rucksack ein Fremdkörper. Alle zogen sogleich den Tauchanzug an, was ich bei dem Regen keine Dummheit fand und es Ihnen gleichtat. Den Ruchsack konnte ich dann auf dem Schiff halbwegs trocken verstauen, wir jedoch wurden auf der Überfahrt zur grünen Insel pflotschnass.  Die ersten zwei Tauchgänge absolvierten wir Riff an der Nordspitze der Insel, das knapp an die Oberfläche ragte. Noch nie in meinem Leben habe ich eine solche Fischsuppe gesehen. An  einem wunderschönen Hartkorallenriff tauchten wir bei guter Sicht bis auf 30 Meter, und trotzdem war unter uns immer noch ein dunkelblaues nichts zu sehen, so rollten wir  nach erreichen der Dekozeit das Riff von unten her durch all die Fischschwärme wieder auf. 









   
Während der Oberflächenpause und des zweiten Tauchganges baute unsere 7-Köpfige Bootscrew für uns 6 Taucher am Strand der Insel einen Grillstand auf, so dass wir uns nach 2h unter Wasser hungrig und unterkühlt ohne den Tauchanzug auszuziehen gleich hinter ein, allen Wünschen entsprechendes, Buffet machen konnten.  
















Meine Hoffnung, dass sich das Wetter noch besserte, wurde mir vom ständig wieder aufkommendem Regen abgewaschen, was die meisten uns veranlasste, auch das Mittagessen im nassen Tauchanzug ein zu nehmen. 
Nach einer kurzen Erkundung der Insel, auch wenn es nur dieser kleine Strandabschnitt war, und dem absitzen der obligaten Oberflächenpause, durften wir uns schon zu unserm dritten Tauchgang aufmachen. Wie von Geisterhand wurde uns auch dieses Mal wieder die Pressluftflaschen von der Bootscrew ausgetaucht und es ging mit einem neuen Luftvorrat wieder ins Wasser. Der Name “Waschtrommel” wurde für diesen Tauchplatz passend gewählt. Die Form des Riffes glich den 5 Fingern einer Hand und um jeden Finger pfiff die Strömung aus einer anderen Richtung, was die Fische nicht zu stören schien. Ebenso die Weichkorallen und die Polypen der Hartkorallen die geduldig auf ihre Ration Plankton warteten. Wir kraftlosen Taucher hatten da jedoch unsere Mühe und kämpften uns von Finger zu Finger.
Die einen mit blutigen Händen und die anderen mit einem eklatanten Luftverbrauch. Nach 30 Minuten war es soweit und der Guide musste sich mit den ersten verabschieden und ich übernahm den Rest der Gruppe für die restliche Zeit, bis auch ich ein Kollege an mein Zweitautomaten anhängen musste, da seine Flasche leer war. 






Für den Rückweg zurück nach Sabang rentierte es dann auch wieder nicht mehr den Tauchanzug auszuziehen so dass ich nun schon über 8h in meinem Nassanzug verbrachte und mich des Geschmackes wegen entschied den Anzug nicht vor der Tauchbasis sondern direkt im Pool auszuziehen. 
Nach dem frisch machen gings mit Vorfreude auf ein spezielles Essen, dass ich bei meiner “Küchenfee” am Strand bestellt habe ans Buch lesen und Blog schreiben.
Meine Küchenfee hatte sich auf mein Wunsch auf dem Markt mit Fisch eingedeckt und bereitete mir ein unvergessliches Nachtessen zu, die neben dem Fisch auch aus einem Gemüseeintopf und dem obligaten Reis bestand. Die glücklichen Augen und das Lächeln, gaben wir die Gewissheit, dass die Höhe meines Trinkgeldes ein weiteres spezielles Essen möglich zulässt.
Den Abend schloss ich dann mit der Vorbereitung einer Inseltour per Mofa ab.

Sonntag, 30. Januar 2011

30.01.11 Shark Cave / Sweetlip Corner

Der Tag war geprägt von einer schlechten Sicht, die ich hier noch nie gesehen habe. Bereits der erste Tauchgang verhinderte in der Tiefe das fotografieren. Obwohl der Nahme es eigentlich versprach, sahen wir zwar Höhlen, sprich Unterhänge, jedoch keine Haie. Dafür mussten wir über eine lange Geröllhalde, die aussah wie von einem Tsunami getroffen, in die Tiefe tauchen bis wir zu den Unterhängen kamen, die von Ihrer Form und Grösse ein natürliches zu Hause von Haien bilden konnten. Ich denke jedoch, dass jeder normal denkende Hai, bei dem täglichen Ansturm von Taucher aus dem ganzen Einzugsgebiet von Mindoro, schon Lange vor Tagesanbruch das Weite sucht. Schon bald ermahnte uns die “Deko” auf einen Aufstieg in seichteres Gewässer und wir beendeten den Tauchgang weit oberhalb der Geröllhalde.




Um der schlechten Sicht auszuweichen, gings am Nachmittag in die andere Richtung und die Sicht war trotzdem die gleiche. Dazu kam noch, dass sich mein Unterassergehäuse für die Kamera auf dem Boot aufwärmte und ich den ganzen Tauchgang mit einer von innen beschlagenen Linse zu kämpfen hatte. So gurkte ich einfach wie ein “Touri” durch die Gegend, ohne dauernd auf der Suche nach einem Fotosujet. Erst nach fünfzig Minuten glichen sich die Temaraturen wieder aus. Gerade Rechtzeitig um  eine gebänderte Seeschlange auf Film festzuhalten. 












Den Rest des Tages ging dann wie immer mit lesen, schlaffen und essen drauf. Lediglich die Vorbereitungen für einen Tagesausflug vom nächsten Tag nach Green-Island unterbrach dieses Ritual.

Samstag, 29. Januar 2011

29.01.11 MV Almajane / Hole in Wall

Bereits vor dem ersten Tauchgang konnte ich es nicht lassen in meinem Buch weiter zu lesen, so das ich nun auch einmal der Letzte war der in der Tauchbasis eintraf. Bei weitem aber nicht der Letzte der Angezogen bereitstand zur Abfahrt. Da dies der letzte Tauchgang eines Touristen aus der USA war durfte dieser seinen Lieblingsplatz anlaufen. Er entschied sich führ das Wrack MV Almajane. Mir wurde somit schnell bewusst, dass dies ein kurzer Tauchgang mit viel Dekompressionszeit geben wird. Kurz, da dieser Ami mit seinen 120 Kilos ein riesiger “Luftsaufer” war und viel Dekompressionszeit, da dieses Schiff nach einem Freiwasserabstieg erst in 30 Meter Tiefe begann.
Ich freute mich auf eine schöne Fotosession, was mir von einem koreanischen “Rudel” so richtig vermiest wurde. Leider waren diese vor uns beim Wrack und nahmen diese mit ihren Videogeräten und Fotokameras so richtig auseinander. In all den Tauchern und ihren Aufwirbelungen war die Sicht schon so katastrophal, dass es keine anständigen Bilder mehr zuließ. In der Hoffnung, das diese Koreaner sehr schnell keine Luft mehr haben, wartete ich einfach unter dem Wrack und konnte dann noch ungestört, leider bei schlechter Sicht durch den Frachtraum tauchen und hatte dann auch schon genug “Deko” aufgeladen, dass es an der Leine wieder hoch ging zum warten.










Endlich an der Oberfläche freute ich mich schon auf meine zwei obligaten Kaffees, die mir in der Zwischenzeit im richtigen Abstand, ohne eine Bestellung auszusprechen, vorgesetzt werden.
Der zweite Tauchgang konnte ich dann an der nordöstlichen Spitze von Sabang geniessen. Bei der Sichtung eines Octopusses verlor ich dann auch wieder die Gruppe, da diesen nach 5 Sekunden Betrachtung eines Octopuskopfes genug gesehen haben und weitergetaucht sind. Mir war die Angst diese “Fieches” bekannt und kniete mich auf einen nahen Sandfleck und wartete. Kaum war ich alleine, rührte sich auch schon der Octopus und ich durfte ihn schon bald, mit der Filmeinstellung an meiner Kamera, durch das Riff begleiten. 










Auf dem Strand zurück zum Resort, also auf den lediglich zehn Meter Strand sprach mich zum hundertsten Mal die gleiche Masseuse an, mich von Ihr massieren zu lassen. Auch dieses Mal verneinte ich ihr Angebot zum huntersten Mal. Gegen Abend besprach ich dann dieses Angebot mit dem Girl an der Rezeption, die mir versicherte, dass dies eine saubere Sache sei und die Masseuse ebenfalls vom Resort angestellt sei, so dass ich über das Resort zu bezahlen hätte. So gönnte ich mir vor dem Nachtessen noch eine “schwedische” Massage um anschließend, zwar voll Oel aber leichten Fusses, zu meiner Lieblingsköchin am Strand gehen konnte. Genug von den vielen Bars verbrachte ich den Abend zusammen mit tausenden von Mücken, Buch lesend auf meiner Veranda.