Mit zwei starken Kaffees und dem Internet probierte ich mir die Strassen von Mindoro einzuprägen und stellte fest, dass es gar keine Verbindung der Nord- mit der Südküste gibt. So entschied ich mich, mit einem gemieteten Mofa einfach loszufahren und bei dem für mich Sehenswürdigkeiten zu halten.
Das Mofa habe ich so schnell gemietet wie ich mich auch verfahren habe. Es gibt genau zwei Strassen die aus Sabang rausführen und ich hatte die 50%ige Chanse schon verspielt. Nach einer halben Stunde über Schotterpiste hörte die Strasse (wenn man den so sagen darf) auf und ich musste den ganzen Weg wieder zurückfinden. Meine Arme schmerzten mir bereits jetzt, der Helm war viel zu klein und einen Grösseren war nicht aufzutreiben. Wieder in Sabang angelangt, musste ich mir einen eine Kick geben, es noch einmal zu probieren. Die Strasse an der zweiten Ausfahrt von Sabang war nicht unwesentlich besser und ich schaute mich schon bald nach einem ersten Rastplatz um.
Nach Erholung der Arme und auslüften des Helmes biss ich die 6 Km bis auf eine normale Strasse durch. Der Weg führte mich durch eine wundervolle Landschaft mit vielen kleinen Dörfer die bei uns maximal als ein aneinanderreihen von Scheunen herhalten würden. Doch überall pulsierte das leben und jedes zweite Haus an der Strasse war dann auch irgend ein Verkaufsstand. Bereits zu diesem Zeitpunkt hatte ich beschlossen an irgend einem solchen Stand mein Mittagessen einzunehmen.
Mit einer maximalen Geschwindigkeit von 30 bis 40 Std Km bewegte ich mich Richtung With Beach. Ich war jedoch bereits überzeugt, dass auch dieser für mich als blöden Touri ohne örtlich Begleitung nicht zu finden war. Doch plötzlich, mein Hintern hatte schon die Eigenschaften eines Pavian Affen, fuhr ich unter einem Schild “Welcome to White Beach” durch. Meine Vorstellung eines so bekannten Platzes waren wahrscheinlich ein bisschen hoch gegriffen, den kaum schaute ich mich um war ich schon an diesem Strand vorbeigefahren und konnte diesen aus einem überhöhten Punkt in seiner ganzen Schönheit betrachten. Ich stellte das Bike ab und kletterte über eine halsbrecherische Treppe runter zu dem ominösen Strand. Fast menschenleer bietete dieser einen super Anblick.
Gleich am Ende des Strandes hatte sich ein Italiener niedergelassen, der seine Pizzen zu einem, für örtliche Verhältnisse, viel zu teurem Preis anbot. Ich Entschied mich dann lediglich für ein Bier und ein Wasser dass ich als Wegzehrung mitnehmen wollte, zu der es nicht kam, da ich es auch gleich ausgetrunken habe. Weiter der Küste entlang, in der Hoffnung auf die nächst grössere Ortschaft zu treffen fuhr ich weiter bis die Strasse einfach aufhörte zu existieren. Ich probierte es noch 500 Meter, musste jedoch eingestehen, dass dies mit dem Vehikel, was ich unter meinem Hintern hatte ein Ding der Unmöglichkeit war. Mir blieb nichts anderes übrig als wieder umzukehren und via White Beach es in die andere Richtung zu versuchen.
Wieder zurück in Puerto Galera entschied ich mich für die andere Richtung und vor allem etwas zwischen die Zähne zu kriegen.
So hielt ich nach den “lichter werden” der Taxi- und Verkaufsstände bei dem ersten Stand der eine Pfanne von der Strasse her sichtbar deponierte. Auf meine Zeichensprache für Food kam mir ein breites Lächeln entgegen, so dass ich mich entschied, trotz allen Ungkenrufen so wegen Sauberkeit zum trotz, mich in dieser Gaststube niederzulassen. Meine, von meiner Strandköchin notierten philippinischen Menues waren mir jetzt Gold wert. So konnte ich mit ein “Adobo” bestellen, was nichts anderes ist als in einer fettigen Sauce, Schweinefleisch Stücke zusammen gebraten mit Gemüse und “Reisbetong” Das Schweinefleisch stellte sich heraus dass es eigentlich Schweinefett heissen sollte, da der Fleischanteil keine 10% ausmachte. Wenn man jedoch Hunger hat isst man bekanntlich alles und ich liess es mir schmecken und bestellte obendrein noch ein Kaffee, was die eigentliche Herausforderung für das Küchenmädchen war. Auf meinen Gesamtkosten von Fr 1.5 gab ich dann obendrein ein Trinkgeld von fast einem Franken, was die ganze Küchenmannschaft veranlasste mich sogleich zum Nachessen einzuladen, dass ich aber bedauerlicherweise ablehnen musste.
Da ich, im nicht leichten Gespräch mit der ganzen Familie, erfahren habe, dass ich mich nicht mehr weit von den “weltberühmten” Wasserfällen von Mindoro befand entschloss ich mich spontan, diese zu besuchen. Nach einer mörderischen Strecke über eine Baustelle von ca 2 Km Länge, durch Schlamm uns Morast habe ich die Wasserfälle dann doch noch gefunden. Die Beeindruckung lag dann weniger in der Grösser der Wasserfälle als mehr in der Kombination der Wasserfällen mit der tropischen Urwald ähnlichen Landschaft.
Die Souvenierstände habe ich dann ausgelassen und wollte noch die Stadt Puerto Galera besuchen. Das schlendern durch die Marktstände und die Aufnahme der verschiedenen Bilder und Gerüche ist für mich immer wieder ein Highlight.
Einen Blick an den Himmel versprach jedoch Ungutes. Mein Ziel war es, trocken und noch bei Tageslicht mein Bike wieder abzugeben, was ich nach den letzten 6 Kilometerlangen Tortur der Schlaglöcher noch kapp schaffte. Nach zwei ausgiebigen Bieren habe ich mich dann auch entschlossen, mein Schlüssel zu fassen und mich von meinem Staub zu befreien. Meinem Hintern zu liebe entschied ich mich für einmal nicht auf der harten Bank meiner Strandköchin, sondern im Resort eigenen Restaurant zu speisen. Mit einem Kopf voller Erlebnisse und Eindrücke gings dann schon früh ins Bett um für den Schlussspurt der letzten drei Tagen meiner Tauchferien Fit zu sein.
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