Sonntag, 5. März 2017

05.03.2017 Chocolate Hills

Mein freier Tauchtag begann, in dem mich der Cousin meines Dive Guides mit seinem Nissan abholen kam. Ich habe mir den Luxus gegönnt ein Auto mit Fahrer für umgerechnet CHF 50 für einen Tag zu engagieren. So konnte ich mich voll und ganz auf die Landschaft konzentrieren und musste mich um den, für uns Westler doch unüblichen, Verkehr nicht zu kümmern. Bereits nach der ersten Kreuzung, legte ich mir jedoch freiwillig, den hier noch nicht obligatorischen Sicherheitsgurt um. Denn auch im Distanzen und Geschwindigkeiten schätzen sind die Asiaten anders gestrickt als wir.
In zügiger Fahrt verliessen wir die Insel Panglao über eine Brücke Richtung Bohol, wo wir auf halber Strecke einen Kaffeehalt machten um uns gestärkt die Butterfly- und Snake-  Farm zu besichtigen. Mit einem kleinen Entgelt konnten wir uns einen Guide nehmen der uns durch diesen Miniatur Zoo führte. Ich weiss nun, dass die Insel Bohol 94 verschiedene Schmetterlingsarten beherbergt und dass man Schlangen in keiner Art und Weise ein Gehege mit Ihrer normalen Lebensumgebung basteln muss. Ein Beton Boden genügt da offensichtlich auch. Zur Fütterung wird jede Woche ein Huhn mit in das Gehege eingesperrt, dass dann irgendwann, so die Schlange will, einfach Pech hat.










Die Weiterfahrt führte uns durch die diversen wundervollen Landschaften, bis wir am Fusse einer Aussichtsplattform zu den Chocolate Hills ankamen. Auch hier musste der obligate Obolus abgedrückt werden und ich durfte die nicht wenigen Stufen zur Plattform erklimmen. Verschwitzt und ausser Atem, genoss ich dann umso mehr die Aussicht auf eine intakte Landschaft, die nach meiner Meinung vulkanischen Ursprungs ist.







Vom unaufhaltsamen Touristenstrom über die Plattform gedrängt, stieg ich die Stufen wieder runter und marschierte auch den letzten Kilometer bis zum Parkplatz, wo mein Fahrer auf mich wartete. Mit einem Kaffee zur erneuten Stärkung, an einem authentisch philippinischen Kiosk ging es dann auch schon weiter zu den Koboldmakis, die hauptsächlich auf Bohol zu Hause sind.
Nicht Ohne an der Kasse vorbeizuschauen wurde ich dann in das Gehege „frei gelassen“. Ohne Ahnung auch etwas zu finden probierte ich mich ruhig, mit wachsamen Augen durch die verschlungenen Pfade zu bewegen und es verging nicht viel Zeit, bis ich mein erstes Äffchen gefunden habe. Träge durch ihre nächtlichen Aktivitäten hängen sich Diese zum schlafen an einen Ast, am liebsten unter einen Palmwedel der ihnen als Dach dienen sollte.
In der Folge, fand ich auf meinem Weg noch ein Paar von diesen herzerwärmenden Tieren, mehr oder weniger wach.









Während der Fahrt habe wir uns auch über die Familienverhältnisse und Verdienstmöglichkeiten als Touristen Fahrer ausgetauscht. Nun wusste ich nun, dass mein Fahrer mit 10% meines Fahrgeldes was CHF 5.- sind, seine sieben Kinder zu ernähren hatte. So wollte ich ihm eine Freude machen und liess Ihn auf einen Markt fahren, wo wir dann Gemeinsam zehn Kilogramm Reis (von der besten Sorte) für Ihn und seine Familie kauften.
Der Kaufpreis war für mich ein Klacks, für den Fahrer jedoch zwei Tage Arbeit. Von dem Zeitpunkt an waren wir die besten Freunde.






Der Nachmittag war schon lange angebrochen und der Hunger machte sich auch schon ordentlich bemerkbar. Das Reis im Kofferraum konnten wir ja nicht essen und so machte ich dem Fahrer den Vorschlag, dass wir gemeinsam in einem Fluss Restaurant auf dem Loboc River Essen werden. Den wir sogleich ansteuerten, nich ohne vorher noch einen Abstecher auf die einmalige Hängebrücke aus Bambus zu machen.








Der Preis für Fahrt und Essen betrug weitere zwei Tages Saläre meines Fahrers. (Ihm wurde an der Kasse sogar als „Geburtstagskind“ gratuliert.) Das philippinische Buffet war kalt wie immer und der Fischgeschmack auch nicht jedermanns Sache. Dafür war die Fahrt umso schöner. Diese wurde nur kurz am Wendepunkt bei einer zur Schau stellenden Uhrbevölkerung (man konnte kein Foto schiessen ohne die vermeidliche „TIP BOX“ mit auf dem Bild zu haben) unterbrochen.












Satt und von der Hitze ausgelaugt lies ich mich im klimatisierten Wagen zurück zum Bungalow fahren und erfuhr, zum Glück erst jetzt, dass der Fahrer an grauem Star litt und sich im April einer Operation zu unterziehen hat, was für mich dann auch sein Fahrstil erklärte.



Froh und Heil im Bungalow angekommen gönnte ich mir eine Dusche und eine Siesta die sobald zu einen tiefen Schlaf wurde, was mir einen weiteren Abend mit Blog schreiben in der Dunkelheit auf meiner Terrasse bescherte.

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