Mein freier
Tauchtag begann, in dem mich der Cousin meines Dive Guides mit seinem Nissan
abholen kam. Ich habe mir den Luxus gegönnt ein Auto mit Fahrer für umgerechnet
CHF 50 für einen Tag zu engagieren. So konnte ich mich voll und ganz auf die Landschaft
konzentrieren und musste mich um den, für uns Westler doch unüblichen, Verkehr nicht
zu kümmern. Bereits nach der ersten Kreuzung, legte ich mir jedoch freiwillig,
den hier noch nicht obligatorischen Sicherheitsgurt um. Denn auch im Distanzen
und Geschwindigkeiten schätzen sind die Asiaten anders gestrickt als wir.
In zügiger
Fahrt verliessen wir die Insel Panglao über eine Brücke Richtung Bohol, wo wir
auf halber Strecke einen Kaffeehalt machten um uns gestärkt die Butterfly- und
Snake- Farm zu besichtigen. Mit einem
kleinen Entgelt konnten wir uns einen Guide nehmen der uns durch diesen Miniatur
Zoo führte. Ich weiss nun, dass die Insel Bohol 94 verschiedene Schmetterlingsarten beherbergt und dass man Schlangen in keiner Art und Weise
ein Gehege mit Ihrer normalen Lebensumgebung basteln muss. Ein Beton Boden
genügt da offensichtlich auch. Zur Fütterung wird jede Woche ein Huhn mit in
das Gehege eingesperrt, dass dann irgendwann, so die Schlange will, einfach Pech
hat.
Die Weiterfahrt
führte uns durch die diversen wundervollen Landschaften, bis wir am Fusse einer
Aussichtsplattform zu den Chocolate Hills ankamen. Auch hier musste der
obligate Obolus abgedrückt werden und ich durfte die nicht wenigen Stufen zur
Plattform erklimmen. Verschwitzt und ausser Atem, genoss ich dann umso mehr die
Aussicht auf eine intakte Landschaft, die nach meiner Meinung vulkanischen
Ursprungs ist.
Vom unaufhaltsamen
Touristenstrom über die Plattform gedrängt, stieg ich die Stufen wieder runter und
marschierte auch den letzten Kilometer bis zum Parkplatz, wo mein Fahrer auf
mich wartete. Mit einem Kaffee zur erneuten Stärkung, an einem authentisch philippinischen
Kiosk ging es dann auch schon weiter zu den Koboldmakis, die
hauptsächlich auf Bohol zu Hause sind.
Nicht Ohne
an der Kasse vorbeizuschauen wurde ich dann in das Gehege „frei gelassen“. Ohne
Ahnung auch etwas zu finden probierte ich mich ruhig, mit wachsamen Augen durch
die verschlungenen Pfade zu bewegen und es verging nicht viel Zeit, bis ich mein
erstes Äffchen gefunden habe. Träge durch ihre nächtlichen Aktivitäten hängen
sich Diese zum schlafen an einen Ast, am liebsten unter einen Palmwedel der
ihnen als Dach dienen sollte.
In der
Folge, fand ich auf meinem Weg noch ein Paar von diesen herzerwärmenden Tieren,
mehr oder weniger wach.
Während der
Fahrt habe wir uns auch über die Familienverhältnisse und Verdienstmöglichkeiten
als Touristen Fahrer ausgetauscht. Nun wusste ich nun, dass mein Fahrer mit
10% meines Fahrgeldes was CHF 5.- sind, seine sieben Kinder zu ernähren hatte.
So wollte ich ihm eine Freude machen und liess Ihn auf einen Markt fahren, wo
wir dann Gemeinsam zehn Kilogramm Reis (von der besten Sorte) für Ihn und seine
Familie kauften.
Der
Kaufpreis war für mich ein Klacks, für den Fahrer jedoch zwei Tage Arbeit. Von
dem Zeitpunkt an waren wir die besten Freunde.
Der
Nachmittag war schon lange angebrochen und der Hunger machte sich auch schon
ordentlich bemerkbar. Das Reis im Kofferraum konnten wir ja nicht essen und so
machte ich dem Fahrer den Vorschlag, dass wir gemeinsam in einem Fluss
Restaurant auf dem Loboc River Essen werden. Den wir sogleich ansteuerten, nich ohne vorher noch einen Abstecher auf die einmalige Hängebrücke aus Bambus zu machen.
Der Preis für Fahrt und Essen
betrug weitere zwei Tages Saläre meines Fahrers. (Ihm wurde an der Kasse sogar
als „Geburtstagskind“ gratuliert.) Das philippinische Buffet war kalt wie immer und
der Fischgeschmack auch nicht jedermanns Sache. Dafür war die Fahrt umso schöner.
Diese wurde nur kurz am Wendepunkt bei einer zur Schau stellenden Uhrbevölkerung (man konnte kein Foto schiessen ohne die vermeidliche „TIP BOX“ mit auf dem
Bild zu haben) unterbrochen.
Satt und
von der Hitze ausgelaugt lies ich mich im klimatisierten Wagen zurück zum Bungalow
fahren und erfuhr, zum Glück erst jetzt, dass der Fahrer an grauem Star litt und
sich im April einer Operation zu unterziehen hat, was für mich dann auch sein Fahrstil
erklärte.
Froh und
Heil im Bungalow angekommen gönnte ich mir eine Dusche und eine Siesta die
sobald zu einen tiefen Schlaf wurde, was mir einen weiteren Abend mit
Blog schreiben in der Dunkelheit auf meiner Terrasse bescherte.
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