Mittwoch, 10. Februar 2010

10.02.2010 Dinosaurier

10.02.2010
Gerädert von der harten Pritsche bin ich viel zu früh erwacht. Mir schmerzten alle Knochen, so dass ich den dritten Tag meiner Reise in den Norden mit einem “Frühturnen” begann . Nach einer ausgiebigen Dusche, wobei ich mir an der viel zu niedrigen Türen den Kopf wieder einmal blutig geschlagen habe, und dem niederschreiben des gestrigen Tages in mein Netbook versuchte ich meinen Fahrer zu wecken. Dieser war schon frisch und bereit, so dass wir aufbrechen konnten, Pia bei ihrer Familie abzuholen. Dort angekommen, sah ich den auch noch den Coiffeur Salon ihres Schwiegerbruders, wenn man einem Stuhl aus den Zeiten vom Vietnamkrieg und einem blinden Spiegel von einem Coiffeursalon sprechen kann.

Das Angebot mir zum Preis eines Einheimischen (CHF 0.30) ebenfalls eine neue Frisur zu verpassen lehnte ich dankend ab. Die Kampfhähne, der ganze Stolz der männlichen Familienmitglieder zu besichtigen und zu rühmen, durfte ich jedoch nicht ablehnen. Die Verabschiedungs- Zeremonie war dann etwas einmalig fremdes. Kein Hände schütteln, kein winken, keine Umarmung, nichts dergleichen. Einfach mitten im Satz in das Auto eingestiegen und losgefahren. Erst eine viertel Stunde später erklärte Pia, dass Sie schon ein bisschen Traurig sei die Familie schon wieder zu verlassen. Wir hatten jedoch noch eine tolle Strecke vor uns, die dieser frühe Abschied nötig machte. Es ging wieder durch Prärie und Dörfer mit dem unterschiedlichsten Standart bis wir mit einem Zwischenhalt bei einer Tankstelle, wo ich wieder für Benzin und Kaffee aufkommen durfte, an einen riesigen See gelangten der den einheimischen als Naheholungsgebiet dient. Wie die Thais mit allem irgend wie probieren Geld zu machen ist einfach erstaunlich. Wenn am Strand von Phuket die Liegestühle zu einem horrenden Betrag vermietet werden, konnte man an diesem See für wenig Geld einen Schwimmring in Form eines bemalten alten Schlauchs eines Autoreifen mieten.
Auch der Service begann bereits bei der Ankunft. Wir wurden von einer freundlichen Dame angewiesen wo wir parkieren konnten. Diese Dame begleitete uns das auch die 300 Meter bis zu See, wo Sie für und die Bastmatte ausbreitete und sogleich die Bestellung der Getränke und des Essens entgegennahm. Das Morgenessen musste ich mir ja wie immer ans Bein streichen, so freute ich mich, etwas zwischen die Zähne zu kriegen.  Und was ich zwischen die Zähne kriegte! Angefangen , mit einem Cocktail aus Ameisen, Termiten, Fliegen und andere undefinierbaren Insekten an einer Sause aus Zitronengras. Dann kam die Tom Jam Suppe, die für westliche Mägen verboten sein sollte und ein gegrillter Süsswasserfisch den ich der Spur  nach als Karpfen erkennen konnte. Er sah scheisse aus und schmeckte auch so,  vor allem weil ich den verdacht hatte, dass das Eingeweide mit gegrillt wurden, Jedenfalls war das Fleisch im vorderen Teil des Fischen ein bräunlich gelber Matsch gewesen, von dem ich mich fern hielt.

Nach diesem “Diner” und dem Herunterspülen, des nicht über alle Zweifel erhabenen Geschmackes, mit einem Bier, ging es weiter Richtung eines Dinosaurierparkes, der sich als Museum mit  der Geschichte der Evolution und den Funden aus der Gegend entpuppte. Von einem Park war nicht viel zu sehen. Das Museum war recht interessant, jedoch im Park fuhr man mit dem Auto keine 5 Minuten an etwas sieben Dinosaurier aus Plastik, halb zerfallen, vorbei und das war es dann auch schon. Es war nun bereit 4 Uhr und wir hatten noch über 150 Kilometer nicht unbedingt gute Strasse vor uns und somit machten wir uns auf den Weg Richtung Udoonothani um wieder einmal auf Hotelsuche zu gehen. Der Fahrer erwies sich da als grosse Hilfe. Wahrscheinlich wollte  er uns möglichst schnell loswerden, sein Geld kassieren und Feierabend machen. Es war schon Dunkel als wir die Zimmer bezogen . (Kosten für zwei Zimmer CHF 21) . Nach einer Dusche und einer Stunde Ruhe in schlafender Position trafen wir uns wieder für das Nachtessen und das Nachtleben was sich als Karaoke - Abend herausstellte, wobei mir einen Auftritt zum Glück erspart blieb. Kurz vor Mitternacht und todmüde verabschiedeten wir uns bis zum nächsten Morgen um 10 Uhr. (Mein Ziel war somit 10.30)

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