Nach den gestrigen, nicht ganz so einfachen Tauchgängen stand heute Morgen ein Tieftauchgang zur Alma Jane an, einem Wrack, das 2003 vor Mindoro gesunken ist. Das Wrack sieht aber viel älter aus, als das es nur 22 Jahre im Wasser liegt. Die vielen Taucher, die dieses Wrack täglich besuchen, tragen sicherlich einen grossen Teil zum Verfall bei.
Auch heute waren wir nicht die einzigen Taucher, die das Wrack als Ziel hatten. Mit einem neuen Guide, der wegen eines gesundheitlichen Ausfalls einsprang, tauchten wir durch das Freiwasser auf eine Tiefe von über dreissig Metern und er fand ohne Kompass zielsicher das Wrack. Der Stahl ist schon an vielen Stellen eingebrochen und die scharfen Kanten werden sicher täglich einige Tauchanzüge aufschlitzen, was für die lokale Tauchindustrie nicht schlecht ist.
Bald war die Nullzeit erreicht und wir verabschiedeten uns in Richtung Riff ins flachere Wasser und begannen einen gemütlichen Aufstieg.
Zurück an der Basis beschloss ich, auch meinem Körper eine Pause zu gönnen, verstaute meine Tauchausrüstung und meldete mich für den zweiten Tauchgang ab.
Für den Rest des Tages konnte ich mir nun Zeit lassen. So gönnte ich mir erst einmal ein spätes und ausgiebiges Frühstück mit Dosenfleisch, Eiern und Knoblauchreis und machte mich dann auf den Weg in das 8 Kilometer entfernte Puerto Galera.
Mit einem Motorradtaxi, ich wollte nicht auf den offiziellen Bus warten, fuhr ich für den doppelten Preis von CHF 1.60 „bequem“ zum Markt nach Puerto Galera. Wahrscheinlich bezahlte ich zu wenig und so schaltete der Fahrer in Unkenntnis meines Gewichts jedes Mal, wenn es bergab ging, den Motor aus, um möglichst Benzin zu sparen. Das kam mir auf dem Rücksitz doch recht abenteuerlich vor.
Dort angekommen genoss ich den Markt mit all meinen Sinnen, Augen, Ohren und Nase. Die brütende Hitze machte mir bald zu schaffen und mein Schweisstuch konnte man fast auswringen. Auf der Suche nach einem schattigen Plätzchen, fand ich ganz in der Nähe des Marktes ein italienisches Restaurant, dass schon mit einem Cappuccino auf mich wartete. Der Cappuccino war zwar teurer als die Taxifahrt, aber es hat sich gelohnt.
Die Mittagszeit war schon lange vorbei, als ich in einem Straßenrestaurant sass und mir einen "Pancit Kanton" bestellte. Wie in jedem guten Sternrestaurant hatte ich auch hier Einblick in die Küche und konnte mir jede Zutat gut merken, um dieses Gericht zu Hause nachkochen zu können. Bis auf die Fischzutat kann ich alles nur empfehlen.
Satt und immer noch verschwitzt liess ich es mir nicht nehmen, durch die Stadt zum Hafen zu spazieren und mir anschliessend ein kühles Bier zu gönnen.
Für den Rückweg suchte ich mir wieder ein Motorradtaxi, dessen Zustand wohl meiner Grösse und meinem Gewicht entsprach. Allerdings verlangte der Fahrer schon den doppelten Preis wie auf der Hinfahrt. Als ich mich kopfschüttelnd entfernte, um nach einem anderen Fahrer zu suchen, wurden wir uns schnell einig und ich wurde zum gleichen Preis wieder an meinen Ausgangspunkt zurückgebracht.
Für eine ausgiebige Siesta war es nun zu spät und so verbrachte ich die Zeit bis zum Einbruch der Dunkelheit mit einer Flasche eiskaltem Wasser auf meinem Balkon.
Nach zwei üppigen Mahlzeiten wird der Abend kulinarisch eher bescheiden ausfallen.
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